Der Krach im Hause Gott

Fern der heimatlichen Enge Südtiroler Dörfer und Täler und vom freimütigen kulturellen Leben der Großstadt München offenbar angeregt, wagte man sich an dieses kühne Bühnenprojekt.

Der Autor, Felix Mitterer, will mit seinem Drama Menschen, auf unterhaltsame Weise, mit theologischen Problemstellungen konfrontieren. Gott lädt zu einer Konferenz: Christus, den Heiligen Geist, den Satan und Mutter Maria.

Gott ist zornig auf die Menschheit, weil sie sich auch heute, nach 2000 Jahren, nicht gebessert hat. Er will sie vernichten, nicht jedoch, ohne vorher die Meinung der Konferenzteilnehmer gehört zu haben.

Das Schlussbild lässt den Ausgang der Verhandlung offen: Gott zweifelt noch immer an seiner Schöpfung, der Geist plädiert für Strafe, der Sohn aber bittet den Vater ums Weiterleben der Menschheit.

Theaterkritikerin Dr. Franziska Krammer-Ogriseg: Man verließ den Abend mit dem Gefühl, den religiösen Grundfragen unserer Zeit, in der Sprache unserer Tage, ohne erhobenen Zeigefinger begegnet zu sein.